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Learning to Sleep, 2025

Learning to Sleep war ursprünglich vor allem der Titel meines gleichnamigen Klavier-Albums, 2025 veröffentlicht. In Folge habe ich dazu ein Buch designed, das die Musik begleitet und ausweitet. Dadurch hat sich eine Ästhetik entwickelt, die Spiegelungen auf meine bereits existierenden Tuschezeichnungen anwendet: Tag und Nacht. Schlaf und Schlaflosigkeit. Schwarz und weiß. Quelle und Spiegelung. Gebiet und Karte.

Learning to Sleep existiert in unterschiedlichen Medien: als Musik-Album, als Buch, als Lyrik – und als Kunstwerke. Letztere sind auf dieser Seite beschrieben, und gliedern sich in drei Serien:

  • Mirror Works
  • Mantra Works
  • Kaleidoscope Works

Die Schönheit jenseits der Pole: Von Spieglungen zu Kaleidoskopen

Ich hatte lange Zeit ein Problem mit Ein- und Durchschlafen. Nichts hat geholfen, und doch war es irgendwann deutlich besser. Endlich. Ich wollte dazu eine Arbeit kreieren – zu dieser ewigen Suche, dieser unglaublichen Frustration; und letztlich auch zu dieser Realität von Verbesserung oder Heilung.

Ich habe durch den Kompositionsprozess begonnen, Schlaf und Schlaflosigkeit als etwas Symmetrisches zu sehen: wie Tag und Nacht, wie schwarz und weiß, wie Ursache und Symptom. Wie ein- und ausatmen.

Ich wollte daher visuell Symmetrien kreieren, um das Symmetrische in diesen Themen sichtbar zu machen und zu wiederholen. Das Buch, das ich zur Musik entwickelt habe, wurde dazu das perfekte Medium, weil es eine Buchmitte hat – die die Spiegelachse wurde.

Irgendwann im Prozess kam mir der Gedanke, dass Kaleidoskope doch auch auf Spiegelungen basieren; auf mehrfachen Spiegelungen.

Und dass diese mehrfachen Spiegelungen eine unglaubliche Schönheit in sich tragen. Das brachte eine Kaskade von Fragen und Erkenntnissen:

Was, wenn es nicht nur Schlaf und Schlaflosigkeit gibt? Was wenn es nicht nur schwarz und weiß, Ursache und Sympom, Tag und Nacht, ein- und ausatmen gibt?

Was, wenn das eine absolut limitierte Sicht auf die Dinge wäre, und wir die wahre Schönheit dieser Dinge vielleicht ständig verpassen? Die Schönheit jenseits der zwei Pole.

We Are One, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 40 × 40 cm
(Detaillierte Werkangaben und Kaufoptionen)

Kaleidoskope und Meditationen

Um die Spiegelungen für das Buch schneller umsetzen zu können, habe ich eine Software programmiert – und letztlich die Spiegelungen so ausgeweitet, dass auch Kaleidoskope kreiert werden können. Dieser schrittweise Entstehungsprozess einer visuellen Sprache und Identität, hat mich oft an die langsame, nicht-lineare Dynamik von Heilungsprozessen erinnert.

Ich habe Kaleidoskope 2023 erstmals im meditativen Kontext erlebt: meditiert wird mit offenen Augen, mit Blick auf etwas das sich durchgehend verändert, aber nie überrascht oder überwältigt. Diese Idee mit meinen Zeichnungen zu appropriieren hat sich sehr wertvoll angefühlt.

Mittlerweile sind alle Songs mit ihren individuellen Kaleidoskop-Animationen auf YouTube veröffentlicht (Playlist aller Songs hier); probiere es aus: einen Song anzuhören und die Animation anzusehen, in Vollbild-Modus, und dabei zu meditieren.

Mein Körper erinnert sich, auch wenn meine Erinnerungen es nicht tun.
Eternal, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 30 × 60 cm
(Detaillierte Werkangaben und Kaufoptionen)
Es gibt keinen Ausdruck, ohne dass Raum eingenommen wird.

Mirror Works

Heilung wird oft als etwas Lineares betrachtet – als ein Prozess mit klarem Vorher und Nachher. Ich erlebe sie aber eher kreisförmig, als etwas das sich in Spiralen bewegt: mal ist man näher dran, dann wieder weiter weg – von sich selbst. Von der eigenen Authentizität. Es geht auf diesem Weg der Heilung darum, eine neue, erweiterte Identität zu entwickeln; jemand zu werden, der das Geschehene fest- und aushalten kann, ohne dass es einen weiterhin umstösst. Wie ein Spiegel.

Meiner Erfahrung nach kann Heilung von der Verbindung unterschiedlicher Techniken und Medien, von unterschiedlichsten Zugängen profitieren – auch abseits von Schulmedizin und Psychotherapie. Dadurch kann sich ein erweiterter Raum für Resonanz bilden: Musik kann etwas festhalten, was Zeichnung nicht vermag. Zeichnung kann etwas ausdrücken, was der Sprache versagt ist. Bewegung, Atem, Stille – sie alle vermögen etwas zu halten, zu tragen, etwas auszudrücken, das Worten alleine womöglich nicht gelingen kann. 

Ausdruck (“expression”) bedeutet in diesem Zusammenhang für mich nicht, Kunst zu produzieren; es geht nicht darum etwas “Schönes” oder Neues zu schaffen – sondern darum, der eigenen Authentizität nachzuspüren, und sie zu verstärken: Ausdruck als Antwort auf Eindruck. Es geht darum etwas durchkommen, durchscheinen zu lassen: Einen Funken, eine Idee, und manchmal “nicht mehr” als ein Zittern. Eine Form. Ein Wort, ein Zeichen, ein Satz der ankommt, lange bevor er verstanden wird – ob von einem selber, oder von der Welt.

Es geht nicht darum etwas „Schönes“ oder Neues zu schaffen – sondern um der eigenen Authentizität nachzuspüren, und sie zu verstärken.

Mein Körper erinnert sich, auch wenn mein Verstand es nicht tut. Ausdruck lässt alle möglichen Erinnerungen an die Oberfläche kommen – auch wenn sie mir nicht aktiv bewusst sind; wenn sie vielleicht kryptisch, unlesbar, unlösbar scheinen. Unter dem Bewusstsein, versteckt vor einer Welt, die sich vielleicht früh als unzuverlässig etabliert hat. Ausdruck ist vor allem auch im nonverbalen Raum möglich: zeichnen, bewegen, atmen brauchen vorab kein rationales Verständnis. Im Holotropen Atmen wird nach jeder Sitzung gezeichnet, aus einem Raum den man rational noch lange nicht verstanden haben muss: non-verbaler Ausdruck kann das, was im Inneren feststeckt, oft müheloser nach außen tragen – weil der Ausdruck eine für den Verstand weniger erkennbare, und damit weniger gefährliche Form annehmen kann. Er gibt dem Formlosen dennoch eine Form. Was möchte in dieser Form nun erkannt werden?

So kann der persönliche Ausdruck eine weitere Grundlage für Integration und Heilung sein: denn es gibt keinen Ausdruck, ohne dass Raum eingenommen wird – und Raum einzunehmen kann lange das Gefährlichste überhaupt gewesen sein, insbesondere wenn es sich um authentischen Raum mit authentischem Ausdruck handelt.

Unterschiedliche Handwerke und Medien zu kombinieren bedeutet vielleicht auch zu akzeptieren, dass es keine einzelne Methode, kein einzelnes Medium, keine einzelne Sprache geben kann, die alles auszudrücken vermag. Die Mirror-Works verbinden einen Pol mit seinem Zwillings-Gegenpol, der letztlich doch identisch ist. Eigentlich ist in uns immer alles sichtbar – und dennoch kann manches lange verdeckt, vernebelt, unsicht- und greifbar bleiben.

Felt Sense, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 40 × 80 cm
(Detaillierte Werkangaben und Kaufoptionen)
Twin Rivers, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 40 × 80 cm
(Detaillierte Werkangaben und Kaufoptionen)
Nothing Ever Goes Away Until It Has Taught Us What We Need To Know, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 40 × 80 cm
(Detaillierte Werkangaben und Kaufoptionen)
Crown Chakra, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 30 × 60 cm
(Detaillierte Werkangaben und Kaufoptionen)
Es gibt keinen Ausdruck, ohne dass Raum eingenommen wird – und Raum einzunehmen kann lange das Gefährlichste überhaupt gewesen sein, insbesondere wenn es sich um authentischen Raum mit authentischem Ausdruck handelt.

Mantra Works

Ein einzelnes Wort, gesetzt in eine Symmetrie: In den Mantra Works wird eine stille, visuelle Frequenzen erzeugt, die dennoch vibrieren kann. Jedes Werk ist eine Einladung zur Resonanz zu dieser Frequenz.

Die Serie ist inspiriert von der Mantra-Struktur meditativer Traditionen – insbesondere von der Idee, dass ein Mantra nicht nur sprachlich ist, sondern auch eine Vibration innehat und vertritt. Bei der Transzendentalen Meditation wird das persönliche Mantra nicht gewählt, sondern empfangen; man darf sein Mantra niemandem mitteilen. In dieser Privatsphäre liegt ein Geheimnis; etwas Heiliges im Ungeteilten.

Hier hingegen ist das Wort sichtbar – und doch unvollständig: Ein Wort ist noch lange keine Erklärung oder Geschichte. Dennoch können Geschichten und Gefühle durch nur ein Wort Gestalt annehmen –vielleicht auch durch die Frequenz des Wortes. So wie die Frequenz eines Klangs in Sand abgebildet werden kann, suggerieren auch diese Arbeiten, daß Sprache sichtbare Resonanz innewohnt.

Hope, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 40 × 60 cm
(Detaillierte Werkangaben und Kaufoptionen)
Love, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 40 × 60 cm
(Detaillierte Werkangaben und Kaufoptionen)
Surrender, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 40 × 60 cm
(Detaillierte Werkangaben und Kaufoptionen)

Kaleidoscope Works

Die Kaleidoscope Works haben für mich eine unglaubliche Sogwirkung; sie tragen in ihrer perfekt gespiegelten Wiederholung eine gewisse Stärke und Sicherheit. Sie basieren auf mehrfachen Spiegelungen: was kann ein Spiegel zeigen? Und was bleibt durch den Blick auf die Oberfläche immer verborgen?

Die Kaleidoscope Works sind für mich auch Ausdruck der Idee, dass Heilung nicht linear ist – sondern Dynamiken sich oft mehrfach wiederholen müssen, bis sie uns selbst sichtbar werden, und wir uns ihrer annehmen können.

Wie zyklisch verläuft ein Leben? Wie unvorhersehbar verlaufen Heilungsprozesse? Wie letztlich auch unendlich schön ist die Tatsache, dass wir dieses Leben haben, und uns entwickeln dürfen?

Limbic, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 40 × 40 cm
(Detaillierte Werkangaben und Kaufoptionen)
Beyond, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 40 × 40 cm
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Soul, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 40 × 40 cm
(Detaillierte Werkangaben und Kaufoptionen)
Mountain, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 40 × 40 cm
(Detaillierte Werkangaben und Kaufoptionen)
Ego, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 40 × 40 cm
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Newborn, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 40 × 40 cm
(Detaillierte Werkangaben und Kaufoptionen)
Floral, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 40 × 40 cm
(Detaillierte Werkangaben und Kaufoptionen)
Layers of Self, 2025 | digital print (Edition of 1+1AP) | 40 × 40 cm
(Detaillierte Werkangaben und Kaufoptionen)